Falls Sie keine oder nur sehr wenige Tierprodukte essen, sollten Sie auf jeden Fall Vitamin B12 im Auge behalten. Vitamin B12 wird von Mikroorganismen produziert, die sich hauptsächlich im Erdreich und im Darm von Tieren einschließlich des Menschen befinden. Von dort aus kann der Mensch es aber nicht so gut aufnehmen. Es ist in unseren modernen Nahrungspflanzen so gut wie kaum vorhanden. Ich empfehle daher, den Vitamin B12-Status zumindest am Anfang einmal jährlich vom Hausarzt testen zu lassen und ganzjährig in Form von Tabletten, Tropfen oder Kapseln zu supplementieren. 

Unabhängig von der jeweiligen Ernährungsform kann man im Herbst/ Winter zusätzlich veganes Vitamin D3 einnehmen, da wir in unseren Breitengraden in dieser Zeit kein Vitamin D mehr über die Haut produzieren. Wichtig ist es daher, sich im Frühjahr und Sommer öfters draußen in der Sonne aufzuhalten, hin und wieder auch ohne Sonnenschutz für 15-20 Minuten in die Mittagssonne zu gehen, um die Vitamin D-Speicher aufzufüllen.

Wer extrahierte Pflanzenöle verwendet und noch nicht ganz auf eine vollwertig pflanzliche Kost ohne zugesetzte Öle umgestiegen ist, könnte wohlmöglich von Algenöl (DHA/ EPA) profitieren. Die Umwandlung der Omega-3-Fettsäure Alfa-Linolensäure in die beiden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA wird durch größere Mengen Pflanzenöle und allgemein durch zu große Mengen an Omega-6-Fetten (vor allem in Tierenprodukten enthalten) gestört.
Andernfalls kann man seinen Omega-3-Bedarf mit einem Esslöffel geschroteten Leinsamen oder ganzen Chiasamen bzw. Hanfsamen täglich decken. 
Dazu sollten mehrmals pro Woche Hülsenfrüchte und grünes (Blatt-)Gemüse verzehrt werden.

Aus Gründen der Relevanz beschränke ich mich in meinem Empfehlungen auf die Ergänzungsmittel Vitamin B12, Vitamin D3 und Algenöl (DHA/EPA) als Beitrag zu einer gesunden vollwertig pflanzlichen Ernährung. 
Alle anderen Nährstoffe bekommen wir in der Regel über eine weitgehend vollwertig pflanzliche Ernährung bestehend aus Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, ganzen Nüssen und Samen, frischem Obst und Gemüse, Algen (Jodsalz) oder über das Sonnenlicht (Vitamin D). 

Wegen der jod- und selenarmen Ackerböden in Deutschland verwenden Sie bitte jodiertes Speisesalz. 
Die beste Selenquelle ist die Paranuss. Bereits eine Paranuss kann den Tagesbedarf an Selen vollständig abdecken. 
Nehmen Sie Vitamin C-haltige Getränke und Lebensmittel (wie z.B. Orangensaft, Mandarine, rote Paprika) zu den Hauptmahlzeiten zu sich, um die Eisenaufnahme zu optimieren. 

Nahrungsergänzungsmittel sind zum größten Teil unnötig und kein Garant für eine gute Gesundheit oder gar ein Ersatz für eine gesunde ausgewogene Ernährung. Die vollwertig pflanzliche Ernährung versorgt uns praktisch mit sämtlichen Nährstoffen, die wir für ein gesundes und langes Leben brauchen.
 

Tipp: Kein Nahrungsergänzungsmittel sollte einfach „blind“ eingenommen werden. Ein Blutbild beim Arzt kann Aufschluss darüber geben, ob Sie von einem Nährstoffmangel betroffen sind.

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